Emotionales Essen

Was ist emotionales Essen?

Es kommt häufig vor, dass Klienten mich beim Erstkontakt fragen, ob ich auch etwas gegen ihr emotionales Essen tun kann. Oft frage ich dann, wie sie überhaupt auf die Idee kämen emotionale Esser zu sein. Meist höre ich dann die immer gleiche Geschichte. „Ich versuche so stark, mich zusammen zu reißen, und schaffe es oft mich den ganzen Tag lang gut zu ernähren. Ich hungere nicht, ich koche und esse genug und dann abends, wenn ich zur Ruhe komme, geht es los, ich will nur ein Stück Schokolade essen und schwups ist die ganze Tafel vertilgt.“ Oder Geschichten wie „ich komme gestresst von der Arbeit, habe die Kinder noch schnell eingeladen, fahre einkaufen, muss kochen und sobald, wenn ich zur Ruhe komme, esse ich alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist.“

Ist das Emotionales Essen?
In meinem Verständnis nicht, denn ich esse oft nicht aus emotionalen Gründen, sondern weil ich den ganzen Tag lang durch die Gegend gehetzt bin und nicht ausreichend und in Ruhe gegessen und getrunken habe. Wenn ich etwas zu mir genommen habe, dann im Laufen oder am Schreibtisch, ohne wirklich hinzuschmecken oder zu spüren, ob ich hungrig bin, auf was ich Appetit habe und wann ich satt bin.
Das bedeutet, der Körper wird den ganzen Tag auf später vertröstet. Und wenn dann endlich „später“ ist, haue ich alles rein, was nicht niet und nagelfest ist. Das machen wir aber nicht aus Disziplinlosigkeit oder weil wir uns nicht im Griff haben. Sondern weil der Körper verzichtet hat und in der ständigen Angst lebt, dass, wenn er „Hunger“ meldet, er ignoriert wird. Wenn wir ständig den Hunger, wegschieben, nicht sehen und fühlen wollen, der Körper aber Nahrung, Energie und Nährstoffe benötigt, meldet der Körper sich entsprechend deutlich.

Wie macht der Körper das?
In dem er uns mehr Appetit spüren lässt, weniger Sättigung erlebt, Speisen leckerer riechen und schmecken als sonst. Wir mehr Antrieb haben zu essen und noch einige mehr. Der Körper will alles aber nicht hungern – auch nicht freiwillig für eine gute Figur. Der Körper will überleben und das Überleben mit aller Kraft sichern. Dafür ist das Reptilien-Gehirn zuständig. Dieses liegt im Hirnstamm und ist mit gutem Zureden und Diät-Tricks nicht hinters Licht zu führen. Erst wenn der wir gut gesättigt sind, alles gegessen haben, was wir brauchen, kommt es zur Ruhe. Wer ständig in Diäten und Hunger-Modus lebt, wird erleben, wie mächtig das Gehirn für uns kämpft.

Autorin

Petra Schleifer

Neueste Beiträge

Fischsuppe

Eine Pfanne mit mittlerer Hitze mit dem Öl erhitzen und darin die Schalotten und den Knoblauch und Chiliflocken

Emotionales Essen

Was ist emotionales Essen? Es kommt häufig vor, dass Klienten mich beim Erstkontakt fragen, ob ich auch etwas